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Bevölkerungsgruppen

Letzte Aktualisierung: 09.12.2022

Die sächsische Bevölkerung setzt sich aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen zusammen. Dabei unterscheidet man nicht nur die Bevölkerung nach Geschlecht oder nach deutsch und nichtdeutsch. Auch spezielle Altersgruppen definieren eine Bevölkerungsgruppe wie beispielsweise Kinder und Jugendliche oder Erwerbsfähige.

Verhältnis zwischen männlicher und weiblicher Bevölkerung

Säulendiagramm Bevölkerungsbestand 1982 bis 2021 nach Geschlecht. Als Linie ist die Geschlechterproportion abgebildet. Das Verhältnis der weiblichen zur männlichen Bevölkerung betrug 1982 noch 87 Männer auf 100 Frauen, 2021 waren es rund 97.

Neben der Bevölkerungsentwicklung insgesamt und den Veränderungen in der Altersstruktur kann sich eine Bevölkerung auch hinsichtlich der Zusammensetzung ihrer demografischen Gruppen verändern. Im Jahr 1982 lebten rund 2,39 Millionen Einwohner und 2,76 Millionen Einwohnerinnen in Sachsen. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung lag bei 53,6 Prozent, das waren rund 371 600 mehr Einwohnerinnen als Einwohner. Die sächsische Bevölkerung wies eine Geschlechterproportion von 87 Männern je 100 Frauen auf. Das Verhältnis der weiblichen zur männlichen Bevölkerung hat sich bis 2021 deutlich verändert. Während gegenüber 1982 die Zahl der Einwohner bis 2021 um 16,6 Prozent zurückging, nahm die Zahl der Einwohnerinnen um 25,7 Prozent ab. Damit verringerte sich der Anteil der weiblichen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung auf 50,7 Prozent. Auch die Geschlechterproportion veränderte sich bis 2021 auf 97 Männer je 100 Frauen.

Die sächsische Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit

Säulendiagramm nichtdeutsche Bevölkerung 1990 bis 2021 nach Geschlecht. Als Linie ist der Ausländeranteil abgebildet. Der Ausländeranteil stieg von 1,1 Prozent im Jahr 1990 auf 5,7 Prozent im Jahr 2021 an.

Neben der Veränderung in der Geschlechterverteilung wird die sächsische Bevölkerung immer heterogener. Im Jahr 1990 wies der Freistaat Sachsen noch einen Ausländeranteil von 1,1 Prozent auf. Dieser stieg bis zum Jahr 2021 auf 5,7 Prozent. Somit lebten 2021 immerhin 229 400 Nichtdeutsche im Freistaat. Während bei der deutschen Bevölkerung der Anteil der weiblichen Bevölkerung rückläufig war, nahm bei den Nichtdeutschen deren Anteil seit 1990 deutlich zu. So betrug der Anteil der weiblichen Bevölkerung an allen Nichtdeutschen 1990 rund ein Drittel, bis 2021 stieg der Anteil auf 43,4 Prozent.

Entwicklung ausgewählter Altersgruppen

Säulendiagramm Entwicklung der Bevölkerung im Alter von unter 20 Jahren und der Bevölkerung im Alter von 65 und mehr Jahren. Als Linie wurde das Verhältnis der Personen unter 20 Jahren zu 1000 Personen im Alter von 65 und mehr Jahren integriert.

Im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel wird stets das Verhältnis zwischen jüngerer und älterer Bevölkerung betrachtet. Ende 1982 war die Bevölkerungsgruppe der unter 20-Jährigen mit 1,34 Millionen bzw. einem Anteil von 25,9 Prozent größer als die Altersgruppe der Personen im Alter von 65 und mehr Jahren. Bis 2011 nahm die Zahl der unter 20-Jährigen (-733 000) und deren Anteil (-11,1 Prozentpunkte) an der Gesamtbevölkerung deutlich ab, während die ältere Bevölkerungsgruppe ein immer stärkeres demografisches Gewicht erhält. So waren 2021 rund 1,08 Millionen Personen 65 Jahre und älter. Diese Gruppe erreichte somit einen Anteil von 26,8 Prozent an der gesamten sächsischen Bevölkerung.

Dadurch veränderte sich auch das Verhältnis von jüngerer und älterer Bevölkerung. Im Jahr 1982 kamen auf 1 000 Personen im Alter von 65 und mehr Jahren noch rund 1 600 Personen im Alter unter 20 Jahren. Im Jahr 2021 standen 1 000 Älteren nur rund 700 Jüngere gegenüber.

Die Liniengrafik zeigt den Rückgang der Bevölkerung in allen bildungsrelevanten Altersgruppen bis unter 25 Jahren. Dabei waren die Altersgruppen zu unterschiedlichen Zeitpunkten in unterschiedlicher Stärke vom Rückgang betroffen.

Mit Ausnahme der 6- bis unter 10-Jährigen wiesen alle übrigen bildungsrelevanten Altersgruppen bereits vor 1990 Verluste auf. Diese Entwicklung hatte seine Ursache in einer rückläufigen Kinderzahl pro Frau, war aber auch darin begründet, dass geburtenschwache Jahrgänge (Pillenknick der Jahre 1973-1977) im bildungsrelevanten Alter waren. So nahm die Bevölkerung unter 25 Jahren von 1,73 Millionen (1982) um 188 500 Personen auf 1,54 Millionen (1989) ab.

Die zwei Säulengrafiken zeigen den Bevölkerungsbestand 1990 und 2020 nach Altersjahren und verdeutlichen die unterschiedlichen Besetzungsstärken in den bildungsrelevanten Altersjahren.

Nach der Wiedervereinigung setzte sich diese Entwicklung fort. Gegenüber 1990 nahm die Bevölkerung im Alter unter 25 Jahren bis 2020 um 567 000 Personen bzw. 38,9 Prozent ab. Für alle Altersgruppen ging die Zahl um mindestens ein Drittel zurück. Dabei waren die einzelnen Altersgruppen zu unterschiedlichen Zeitpunkten vom Rückgang betroffen, was auf das veränderte generative Verhalten zu Beginn der 1990er Jahre zurückzuführen ist. Die Liniengrafik verdeutlicht zunächst den starken Rückgang bis 1996 bei den unter 6-Jährigen. Danach steigen die Zahlen wieder an, auch weil sich wieder mehr Frauen für ein Kind entscheiden. Mit dem Hochrücken der in den Jahren 1991 bis 1996 stark rückläufigen unter 6-Jährigen in das Grundschulalter, nimmt die Altersgruppe der 6- bis unter 10-Jährigen ab 1997 deutlich ab. Ab 2001 wechselt diese Altersgruppe in die nächsthöhere Altersgruppe der 10- bis unter 17-Jährigen, was durch den deutlichen Rückgang dieser Altersgruppe ab 2001 sichtbar wird.

2020 sind diese geburtenschwachen Altersjahrgänge der Jahre 1991 bis 1996 teilweise noch in der Altersgruppe der 19- bis unter 25-Jährigen und damit auch im gebärfähigen Alter. Insbesondere die Zahl der Frauen nimmt dabei bereits Einfluss auf die Entwicklung der Zahl der Lebendgeborenen, die seit 2017 wieder rückläufig ist.

Für Sie zusammengefasst: Bildungsrelevante Altersgruppen

Die Liniengrafik zeigt die Entwicklung der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter nach Altersgruppen. Bis 2020 ging die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter im Vergleich zu 1990 in allen Altersgruppen zurück.

In den Jahren 1983 bis 1988 lag die Zahl der Erwerbsfähigen im Alter von 20 bis unter 65 Jahren bei über 3,0 Millionen. In den Jahren 1989 und 1990 ging das Erwerbspotential durch die Abwanderung um 140 000 Personen zurück. Bis 2020 nahm die erwerbsfähige Bevölkerung mit Ausnahme des Jahres 1997 kontinuierlich ab. Gegenüber 1990 mit 2,88 Millionen Erwerbsfähigen nahm deren Zahl um 21,4 Prozent ab. Im Jahr 2020 waren 2,26 Millionen Sachsen im erwerbsfähigen Alter.

Die zwei Säulengrafiken zeigen den Bevölkerungsbestand 1990 und 2020 nach Altersjahren und verdeutlichen die unterschiedlichen Besetzungsstärken der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter.

Im Vergleich zu 1990 verzeichneten alle Altersgruppen Bevölkerungsverluste. Besonders stark zurückgegangen war dabei die Zahl der Berufseinsteiger und jungen Erwerbsfähigen im Alter von 20 bis unter 35 Jahren. Gehörten 1990 noch 1,01 Millionen Menschen zur Gruppe der jungen Erwerbsfähigen, so waren es 2020 nur noch 618 500. Dies bedeutete einen Rückgang von 39,1 Prozent. Im Vergleich dazu war die zahlenmäßige Abnahme bei den älteren Erwerbsfähigen mit 32 900 Personen bzw. um 3,5 Prozent gering.

Seit 2010 bildete die Gruppe der älteren Erwerbsfähigen ab 50 Jahren zahlenmäßig die größte Gruppe. Im Jahr 2020 waren 39,6 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung im Alter von 50 bis unter 65 Jahren. Während die Zahl der jüngeren Erwerbsfähigen bis unter 35 Jahre fast stetig abnahm, konnte die Gruppe der Erwerbsfähigen im mittleren Alter bis 1999 einen Anstieg verzeichnen. Dieser resultierte auch daraus, dass die geburtenschwachen Jahrgänge des 2. Weltkrieges ab 1991 in die Gruppe der älteren Erwerbsfähigen hochrückten.

Für Sie zusammengefasst: Erwerbsfähige im Alter von 50 bis unter 65 Jahren

Die Liniengrafik zeigt die Entwicklung der Bevölkerung im Alter von 65 und mehr Jahren nach Altersgruppen. Bis 2020 stieg die Zahl der Seniorinnen und Senioren im Vergleich zu 1990 in allen Altersgruppen an.

Ende 1982 waren 16,5 Prozent der sächsischen Bevölkerung 65 Jahre und älter. Während deren Anteil bis 1988 sogar geringfügig zurückging, war seitdem ein kontinuierlicher Anstieg festzustellen. Im Jahr 2020 hatten Seniorinnen und Senioren einen Anteil von 26,7 Prozent. Das demografische Gewicht der älteren Bevölkerung hat deutlich zugenommen.

Die zwei Säulengrafiken zeigen den Bevölkerungsbestand 1990 und 2020 nach Altersjahren und verdeutlichen die unterschiedlichen Besetzungsstärken der Bevölkerung im Seniorenalter.

Darüber hinaus hatten 1982 mehr als die Hälfte (54,5 Prozent) der Älteren das Alter von 75 Jahren und mehr noch nicht erreicht. Bis 2019 hatten sich die Verhältnisse der Altersgruppen innerhalb der älteren Bevölkerung soweit verschoben, dass 2020 die Mehrheit der Seniorinnen und Senioren (53,8 Prozent) älter als 75 Jahre waren. Dies resultierte vorrangig aus dem Anstieg der Lebenserwartung. Aber auch die unterschiedlichen Besetzungsstärken in den einzelnen Altersgruppen beeinflussen die Verhältnisse. So schieden die gering besetzten Altersjahre des 1. Weltkrieges aus der Gruppe der Seniorinnen und Senioren aus.

Ab 2009 traten die dünn besetzten Geburtsjahrgänge des 2. Weltkrieges in das Rentenalter ein. Damit sank insbesondere die Zahl der Älteren von 65 bis unter 75 Jahren. Gleichzeitig traten aber auch die stark besetzten Jahrgänge der 1930er Jahre in das höhere Rentenalter ab 75 Jahren ein. Auch der Anstieg der Hochbetagten im Alter von 85 und mehr Jahren kann zu einem geringen Teil mit der Altersstruktur erklärt werden, da sich beispielsweise 2020 die Geburtsjahrgänge 1934 und älter in dieser Altersgruppe befanden. Weitaus stärker ist hier der Anstieg der Lebenserwartung als Grund zu benennen.

Für Sie zusammengefasst: Demografisches Gewicht der älteren Bevölkerung in Sachsen

Die zwei Säulengrafiken zeigen die prozentualen Anteile der Bevölkerung nach Altersgruppen 1990 bis 2020 für die deutsche sowie nichtdeutsche Bevölkerung. Die Altersstruktur der in Sachsen lebenden Deutschen und Nichtdeutschen unterscheidet sich deutlich.

Der Vergleich der Altersstruktur zwischen den in Sachsen lebenden Deutschen und Nichtdeutschen zeigt wesentliche Unterschiede. So waren im Jahr 2020 rund ein Drittel der Deutschen jünger als 35 Jahre, bei den Nichtdeutschen trifft das auf fast 60 Prozent der Bevölkerung zu. 

Im Jahr 1990 bildete bei der deutschen Bevölkerung noch die Altersgruppe der unter 16-Jährigen mit 19,7 Prozent die größte Gruppe. Zusammen mit der Altersgruppe der 16- bis unter 25-Jährigen waren 1990 somit 30,5 Prozent Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Der Anteil der Personen im Alter von 65 und mehr Jahren war mit 15,9 Prozent dagegen nur halb so groß. Bis 2020 hatte sich die Altersstruktur bei den in Sachsen lebenden Deutschen soweit verändert, dass nun die 65-Jährigen und Älteren mit 27,9 Prozent den höchsten Anteil hatten.

Das demografische Gewicht der 65-Jährigen und Älteren war bei der in Sachsen lebenden nichtdeutschen Bevölkerung mit einem durchschnittlichen Anteil von 4,3 Prozent zwischen 1990 und 2020 eher gering. Größte Gruppe war hier die Altersgruppe der 25- bis unter 35-Jährigen. Aber auch deren Anteil war gegenüber 1990 mit 35,7 Prozent auf 27,2 Prozent im Jahr 2020 rückläufig. Das hatte u.a. seine Ursache im starken Anstieg des Anteils der unter 16-Jährigen (8,6 Prozent 1990 auf 18,2 Prozent 2020) und des leichten Anstiegs des Anteils der Altersgruppe der 45- bis unter 55-Jährigen von 6,5 Prozent (1990) auf 11,9 Prozent (2020).

Für Sie zusammengefasst: Unterschiedliche Entwicklungen zwischen Deutschen und Nichtdeutschen

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